Einige Lagunenabschnitte, insbesondere die Lagune von Grado (1.400 Hektar) und die Umgebung von Marano (300 Hektar), wurden mit Dämmen abgeschlossen und in extensive Fischzuchten umgewandelt. Die Verbindung mit dem offenen Meer erfolgt durch Schleusen, die vom Menschen angelegt wurden, um den Wasseraustausch und die Migration der Fische zu gewährleisten. Der Abfluss im Frühling verursacht den natürlichen Zufluss von im Meer geborenen Jungfischen, die auf der Suche nach Nahrung in Richtung Lagune und Talgebiete schwimmen. Weitere Jungfische werden von den Fischern an der sandigen Küste mit speziellen Netzen („trate“) lebend gefangen und verkauft, um in den Fischzuchtgebieten der Lagune ausgesetzt zu werden. Im Herbst werden die in die Fischzuchtgebiete einströmenden Fische mit Hilfe von speziellen Fischzuchtgeräten („lavorieri“) gefischt, wobei die zu kleinen Größen im Fischzuchtgebiet wieder frei gelassen werden. Bei der extensiven Fischzucht ernähren sich die Fische auf natürliche Weise (insbesondere Goldbrassen, Seebarsche, Meeraschen und Aale); in bestimmten begrenzten Gebieten überwiegt die intensive Fischzucht mit künstlicher Ernährung. Tiefe Temperaturen im Winter, Sauerstoffentzug im Sommer und fischfressende Vögel stellen die Fischzucht vor ernsthafte Probleme. Die Tätigkeit erfordert viel Pflege und Professionalität, wenn sie einen Ertrag abwerfen soll. Die in den Fischzuchtgebieten vorherrschenden Fischarten wie Meerasche, Seebarsch und Goldbrasse reagieren weniger empfindlich auf Temperatur- und Salzgehaltsschwankungen.